Johannistag 24.6.: Traditionelle Kräuter aus deutschen Gärten

Sophia Pesa
May 30, 2025
Johannistag 24.6.: Traditionelle Kräuter aus deutschen Gärten

Mit dem nahenden Sommersonnenwende rückt auch der Johannistag, der am 24. Juni gefeiert wird, in den Fokus. Dieser Tag ist in Deutschland reich an Bräuchen und steht besonders im Zeichen der Kräuter, die zu dieser Zeit in den Gärten blühen. Diese Pflanzen sind tief verwurzelt in der Geschichte und Volkskunde und wurden über Jahrhunderte hinweg in der Küche und für natürliche Anwendungen genutzt.

Die Bedeutung des Johannistags

Der Johannistag markiert die Mitte des Jahres, wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hat. Traditionell wird dieser Tag mit dem Blühen vieler Kräuter verbunden, denen besondere Kräfte nachgesagt werden. Viele Menschen nutzen den Tag, um diese Pflanzen zu sammeln – sei es für Rituale, zum Kochen oder für alte Hausmittel.

Historischer Hintergrund

Die Ursprünge des Johannistags reichen bis in vorchristliche, heidnische Zeiten zurück. Damals wurde die Sommersonnenwende mit großen Feuern und Festen gefeiert. Mit der Zeit wurden diese Bräuche in das christliche Fest zu Ehren Johannes des Täufers integriert. Die an diesem Tag gesammelten Kräuter galten als besonders kraftvoll und wurden daher mit Bedacht gepflückt.

Kräuter, die mit dem Johannistag verbunden sind

Bestimmte Kräuter werden traditionell mit dem Johannistag in Verbindung gebracht. Jedes von ihnen hat eigene Eigenschaften und Verwendungen. Hier ein paar bekannte Beispiele:

  • Johanniskraut: Mit seinen leuchtend gelben Blüten ist es leicht zu erkennen. Seit Jahrhunderten wird es gesammelt, besonders am Johannistag, wenn es als besonders kraftvoll gilt.
  • Thymian: In deutschen Küchen fest verankert, ist Thymian nicht nur wegen seines Geschmacks beliebt. Auch seine Rolle in alten Hausmitteln macht ihn zu einer wichtigen Pflanze.
  • Kamille: Diese milde Pflanze ist für ihre beruhigenden Eigenschaften bekannt und wird gerne als Tee genossen. Ihr sanfter Duft macht sie auch für andere Anwendungen interessant.

Kräuter sammeln und anwenden

Das Sammeln von Kräutern am Johannistag ist ein gelebter Brauch. Viele Familien gehen gemeinsam in den Garten oder auf Wiesen, um die Pflanzen zu ernten – oft sind auch Kinder mit dabei. So entsteht eine enge Verbindung zur Natur und ein Verständnis für den Wert der heimischen Kräuter in Küche und Alltag.

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Tipps zum Kräutersammeln

Damit die Kräuter lange haltbar bleiben und ihr volles Aroma entfalten, lohnt es sich, beim Sammeln ein paar Dinge zu beachten:

  1. Wähle einen sonnigen Tag, denn dann enthalten die Pflanzen besonders viele ätherische Öle.
  2. Nutze saubere, scharfe Scheren oder Messer und schneide die Kräuter vorsichtig, sodass die Pflanze weiter wachsen kann.
  3. Am besten morgens ernten – nachdem der Tau verdunstet ist, aber bevor es zu heiß wird. So bleiben Geschmack und Duft am besten erhalten.

Kräuter im Alltag verwenden

Einmal geerntet, können die Kräuter vielseitig genutzt werden. Hier ein paar Ideen, wie du sie in deinen Alltag einbaust:

  • Kochen: Frische Kräuter geben jedem Gericht eine besondere Note. Thymian passt gut zu Ofengemüse, Kamille verleiht Tee ein mildes Aroma.
  • Hausmittel: Viele Kräuter lassen sich zu einfachen Anwendungen verarbeiten. Johanniskraut zum Beispiel wird oft in Öl eingelegt und äußerlich verwendet.
  • Basteln: Getrocknete Kräuter eignen sich wunderbar für Duftsäckchen oder Potpourri. Damit bringst du nicht nur guten Geruch, sondern auch ein Stück Natur ins Haus.

Johannistag heute feiern

Auch heute noch wird der Johannistag in vielen Regionen Deutschlands gefeiert. Ob auf dem Dorf oder in der Stadt – es gibt zahlreiche Veranstaltungen, bei denen die Kräuter im Mittelpunkt stehen. Besonders beliebt sind Feste, die Wissen rund um traditionelle Pflanzen vermitteln.

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Gemeinschaftliche Feste

Auf Märkten und Festen findest du oft Stände mit frischen Kräutern, Produkten aus der Region oder Workshops zum Mitmachen. Dabei geht es nicht nur ums Einkaufen, sondern auch darum, altes Wissen weiterzugeben und die Verbindung zur Natur zu stärken.

Feiern im kleinen Kreis

Wer lieber im kleinen Rahmen feiert, kann auch zu Hause etwas Besonderes machen. Lade Freunde oder Familie ein und koche gemeinsam mit frisch geernteten Kräutern. Solche Momente schaffen Erinnerungen und lassen die Tradition lebendig bleiben.

Fazit

Der Johannistag ist weit mehr als nur ein Datum – er steht für Naturverbundenheit, überliefertes Wissen und die Wertschätzung von Pflanzen, die uns täglich begegnen. Wer sich mit diesen Bräuchen beschäftigt, entdeckt oft neue Wege, mit der Natur in Kontakt zu treten. Ob beim Kochen, Basteln oder einfach beim Spaziergang im Garten – die Kräuter des Johannistags erinnern uns daran, wie viel Freude im Einfachen steckt.

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